Wahrscheinlichkeiten beim Texas Hold’em Poker

Obwohl es sich bei Texas Hold’em letzten Endes um ein Glücksspiel handelt, kann ein gewisses Maß an Wissen über die vorkommenden Wahrscheinlichkeiten den Ausgang des Spiels maßgeblich beeinflussen. Gute Pokerspiele errechnen schon vor der ersten Bietrunde (Pre-Flop) ihre Odds (die Anzahl der Karten, die sie benötigen würden, um eine „Made Hand“ zu erreichen) und sind so in der Lage abzuschätzen, ob sich ein neuerliches Mitgehen noch lohnt oder man die Karten lieber ablegt.

Starthände

Essentiell bei der Entscheidung, ob meine Starthand behält oder sie ablegt, ist die Wahrscheinlichkeit, eine weitere, das Blatt aufwertende Karte zu erhalten. Gute Starthände bringen gleich mehrere Möglichkeiten mit(suited und connected) oder haben bereits selbst einen hohen Ausgangswert (Pocket Pairs). Allerdings kommen Kombinationen wie Ass/König oder König/Dame nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 1,207% vor, während fast unbrauchbare Kombinationen in 53,4% der Fälle vorkommen. Behält man diese Zahlen im Hinterkopf, kann man außerdem errechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein gleiches oder ähnliches gutes Blatt bei den Gegnern sitzt. So gewinnt zum Beispiel ein Pärchen gegen ein anderes niedrigeres Pärchen in 82% der Fälle und noch öfter, wenn der Gegner lediglich zwei hohe Karten (größer als Bube) auf der Hand behält.

Berechnung der Odds

Viele Pokeranfänger verlieren deshalb so viele Spiele, weil sie rein nach dem „Bauchgefühl“ spielen, dabei könnte man mit einer einfachen Faustformel zumindest ansatzweise berechnen, wie hoch die Chance ist, sein Blatt im Flop, Turn oder River zu verbessern. Diese Faustformel lautet:

P = Anzahl der Outs x 2 (vor dem River) oder P = Anzahl der Outs x 4 (nach dem Flop)

Als Outs werden dabei die Karten bezeichnet, mit denen eine Kombination möglich ist, die das Blatt verbessert. Hat Man beispielsweise also Herz-10 und Herz-Bube auf der Hand und im Flop befinden sich zwei weitere Herzkarten, ist die Chance auf einen Flush-Draw P = 4 x 9 = 36%. Die 9 Outs errechnen sich dabei aus der gesamten Anzahl der Herzkarten(13) subtrahiert mit der bereits bekannten und somit nicht mehr auftauchenden Anzahl der Herzkarten (2 auf der Hand, 2 im Flop). Die so errechnete Wahrscheinlichkeit ist annähernd genau, meist weicht die wirkliche Wahrscheinlichkeit nur um wenige Prozentpunkte ab.

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